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500 Jahre Zügel – Die Wurzeln der Familie Nach dem Stand der Ahnenforschung im Jahr 2002 stammen alle Zügel aus dem über 500 Jahre alten Zügel-Geschlecht aus Murrhardt in Baden-Württemberg ab – ob sie nun in Süddeutschland, in ganz Deutschland, in Europa, in den USA oder in Südamerika leben. Die erste urkundliche Erwähnung der Familie führt zurück auf das Jahr 1483, dem Geburtsjahr des Reformators Martin Luther. In den folgenden Erörterungen zur Geschichte der Zügel in Murrhardt geht es nicht nur darum, den noch heute lebenden Nachkommen dieses Geschlechts etwas über ihre Ahnen zu sagen. Vielmehr besteht ein größeres Interesse an der Erforschung einzelner alter Familien: Nur wer die konkreten Schicksale einzelner Personen und einzelner Familien kennt, kann sich aus diesen zahlreichen Detailinformationen allmählich ein Gesamtbild der Vergangenheit zusammensetzen. Die Ausführungen zu den Zügel sind mit freundliche Genehmigung des Autors „einst+jetzt“, den Heimatkundlichen Blättern der Murrhardter Zeitung (1983) entnommen. Familiengeschichte im Rahmen der Murrhardter Stadtgeschichte (1483 -1983) Von Gerhard Fritz Bei Nachforschungen im Stuttgarter Hauptstaatsarchiv, deren Ziel es war, die Bürgerschaft der Stadt Murrhardt zur Reformationszeit kennen zulernen, konnte zu Beginn dieses Jahres eine erstaunliche Entdeckung gemacht werden. In einer Urkunde aus dem Jahre 1483 wurde der erste bislang bekanntgewordene Angehörige der Murrhardter Großfamilie Zügel gefunden. Der Zeitraum von 500 Jahren zwischen 1483 und 1983 ist so imponierend und eine derartig lange Anwesenheit einer Familie an einem Ort so außergewöhnlich, das dieses zufällig entdeckte Zügel-Jubiläum allemal Grund genug ist, auf die frühe Geschichte der Familie Zügel in Murrhardt einzugehen. Um nun die Jahreszahl 1483 nicht bezugslos im Raum der Jahrhunderte hängen zu lassen, müssen wir uns zunächst einmal vergegenwärtigen, in welcher Welt diese alte Murrhardter Familie damals lebte. 1483 – das war das Jahr, als Martin Luther geboren wurde. Die Zeit stand im Umburch. Die Welt vor 500 Jahren Viele Charakteristika der damaligen Jahre waren noch mittelalterlich: Im heiligen römischen Reich deutscher Nation herrschte 1483 bereits seit 44 Jahren (also seit 1439) der wenig tatendurstige Kaiser Friedrich III. Noch bestand die Welt nur aus Europa – die Entdeckung Amerikas stand aber kurz bevor (1491). Noch lebte die Christenheit in Einigkeit – aber Martin Luther kam eben zur Welt. Die Buchdruckerkunst, die um 1450 von Johannes Gutenberg erfunden worden war, hatte aber 1483 längst begonnen. die mittelalterliche Geschlossenheit des Weltbildes zu zerstören. Der Buchdruck ermöglichte einen gewaltig gesteigerten Informationsaustausch, und wo Informationen und Gedanken in großer Zahl fließen. ist es mit geschlossenen Weltbildern nicht mehr weit her . Die Bevölkerung in Deutschland lebte im allgemeinen in gesicherten Verhältnissen. wenn sich auch allenthalben Zuspitzungen und Krisenzeichen andeuteten: Einerseils begann sich in den Händen einiger Handelsunternehmer – etwa der Fugger – eine frühkapitalistische Wirtschaftsform herauszubilden und gewaltiger Reichtum anzusammeln, andererseits erschütterten seit Jahrzehnten die Bundschuh-Aufstände sozial deklassierter Bauern die mittelalterliche Welt. Württemberg bildete in vieler Hinsicht einen Brennpunkt der damaligen Zeiterscheinungen. Das Land war wirtschaftlich hoch entwickelt und dicht besiedelt. Unter dem fähigen Grafen Eberhard im Bart. der 1495 den Herzogstitel erwerben sollte. war es nach jahrzehntelanger Teilung 1481 wiedervereinigt worden und wurde mit Sachverstand geführt. Trotzdem waren auch hier die Krisen nahe: Auf Eberhard folgte 1498 dessen gewalttätiger Verwandter. der Herzog Ulrich. Unter der ruhigen Oberfläche brodelte es in den dicht bevölkerten Gebieten des Neckarlandes. 1514 erschütterte der Aufstand des Armen Konrad das Land, 1525 schien im großen Bauernkrieg die mittelalterliche Welt endgültig zusammenzubrechen, bevor die Erhebung des Volkes in einem Meer von Blut erstickt wurde, Die Reformation änderte dann aber auch in Württemberg vieles. Murrhardt innerhalb dieser Welt Der Kaiser Friedrich III., die Entdeckung Amerikas, die Erfindung der Buchdruckkunst – all das berührte 1483 und in den folgenden Jahren das Leben der Menschen in Murrhardt so gut wie gar nicht. Hier war allenfalls der Graf bzw. Herzog von Württemberg wicl1tig, der sich hin und wieder zu Jagdaufenthalten sehen ließ. Die eigentlich maßgebende Kraft am Ort war aber das Benediktinerkloster und dessen Abt. 1483 war das der recht tüchtige Wilhelm Egen. Neben dem Kloster hatte die Stadt Murrhardt einen schweren Stand. Der Ort war arm und klein, und die kommenden Ereignisse von 1525 warfen auch hier ihre Schatten voraus. Die Stadt fügte sich unmittelbar ans Kloster an, eine Stadtmauer mit ein paar Türmen sorgte für einigen Schutz, die Bürger lebten meist von der Landwirtschaft, und für den Bedarf des Klosters gab es eine Reihe von Handwerkern. Doch hatten die Bürger gewisse Selbstverwaltungsrechte. Es existierte ein städtisches Gericht und ein städtischer Rat, man hatte auch einen Bürgermeister. Über dem Bürgermeister .aber, der jährlich wechselte, stand der württembergische Schultheiß, später auch Vogt genannt. Erstmals taucht der Name Zügel auf Nun darf man sich das Leben in Murrhardt trotz allen sozialen Sprengstoffs keinesfalls als ein einziges Jammertal vorstellen. Trotz der immer etwas delikaten Beziehungen zum Kloster lebte man insgesamt mit den geistlichen Herren recht gut zusammen. Alles hatte seine festgefügte Ordnung, die vielen Bürgern natürlich eine große innere und geistige Sicherheit gab. Die Mönche, die zwar sehr gut von ihren Murrhardter Untertanen lebten, zogen die führenden Persönlichkeiten der Stadt häufig zu ihren Geschäften heran – und zwar nicht nur zur Fronarbeit, sondern durchaus auch zu vornehmeren Verrichtungen. Wenn ein Rechtsgeschäft abgeschlossen wurde, dann war selbstverständlich die Creme der Murrhardter Bürgerschaft eingeladen, dann wurde zusammen mit den Mönchen der Vertragsabschluß in würdiger Form begangen und hernach auch entsprechend kräftig begossen. Bei einem dieser Rechtsgeschäfte wird nun am 17. März 1483 eine Dreiergruppe von Murrhardter Bürgern genannt. Abt Wilhelm Egen hatte das Geschäft gut unter Dach und Fach gebracht und zog die Spitzen der bürgerlichen Gesellschaft von Murrhardt als Zeugen zum Vertragsabschluß heran. Es waren ein Konrad Mach, ein Hans Miller und ein Auberlin Zigel. Der Name Mach, (gelegentlich auch Mauch oder Mack geschrieben) taucht heute in Murrhardt nur noch selten auf. Bei Hans Miller wissen wir nicht, ob der Nachname ein Familienname oder aber eine Berufsbezeichnung war. Nur die Familie des Auberlin Zigel ist heute noch mit Sicherheit in Murrhardt vorhanden. Auberlin Zigels Verwandtschaft und Vorfahren Wir kennen den Beruf und sozialen Stand von Auberlin Zigel nicht. Allein aus der Tatsache aber. dass er würdig war, vom Abt zu einem Rechtsgeschäft als Zeuge herangezogen zu werden, lässt darauf schließen, dass er kein unbedeutender Mann war. Bekannt ist, dass im 16. Jahrhundert die Zügel die reichsten Bürger Murrhardts stellten. Man wird kaum daran zweifeln können. dass dies 1483 genauso war. Auberlin Zigel gehörte wohl dem Gericht und dem Rat alt. Der Vorname Auberlin, der anderwärts meist als Aberlin vorkommt. ist eine Koseform von Albrecht. Von Auberlin Zigels weiterem Schicksal ist jedoch nichts bekannt. Wenige Jahre später (1489) tritt dann der nächste Zügel in Murrhardt auf. Es ist ein Martin Ziegel. der 1489 in einem Rechtsstreit des Murrhardter Stadtgerichts genannt wird. Martin Ziegel war gewiss mit Auberlin verwandt. doch haben wir allen Grund anzunehmen, dass er nicht zu den reichsten Zügel Murrhardts gehörte. In Murrhardt gab es nämlich schon in den 80er Jahren mehrere Zweige des Zügel- Geschlechts. Wann die ersten Träger dieses Namens nach Murrhardt gekommen sind. lässt sich nicht mehr feststellen. Es dürfte aber schon sehr lang vor 1483 gewesen sein. Von diesem unbekannten Ur-Zügel waren dann bis in die Jahre um 1480 bereits mehrere relativ unabhängige Familien ausgegangen. die sich in Reichtum, Beruf und Einfluß stark unterschieden. Es gab damals sowohl sehr reiche, als auch mittelmäßig begüterte und arme Zügelfamilien in Murrhardt. Die Zügel-Stämme im 16. Jahrhundert Über die verschiedenen Murrhardter Zügel, die auf Auberlin und Martin Zügel folgten, sind wir ein Jahrhundert lang nur mangelhaft informiert. Kirchenbücher sind aus dieser Zeit nicht erhalten. Alles was wir über die Murrhardter dieser Zeit erfahren, stammt aus mehr oder weniger lückenhaften Unterlagen wie Musterungs- oder Steuerlisten und Vermögens- oder Grundbüchern. Diese Unterlagen verzeichnen die einzelnen Bürger oft recht willkürlich; außerdem sind wir noch weit davon entfernt, alle Quellen systematisch gesammelt und ausgewertet zu haben. Es kann also jederzeit sein, dass in neuen Quellen auch noch neue Zügel auftauchen, die das folgende- Bild korrekturbedürftig machen. War Auberlin Zigel, der Ahnherr des reichen Sprosses? In der Generation nach Auberlin Zigel erscheint ein Michel Zügel, der in der Stadt gewaltig Karriere gemacht hat. Michel Zügel taucht das erste Mal in der Musterungsliste von 1517 auf. 1525 wird er in der damals angelegten Herdstättenliste auf 120 Gulden zu versteuerndes Vermögen geschätzt; außerdem besaß er ein Haus und eine halbe Scheuer. 1536 hat er in der Musterungsliste und 1542 in der Türkensteuerliste bereits 1200 Gulden Gesamtvermögen und ist damit der reichste Bürger von Murrhardt. Selbstverständlich gehörte er damit dem Gericht und dem Rat seiner Stadt an. Seinen Waffendienst machte er in einer aufwendigen Ausrüstung: Er trug eine teure Panzerung und einen langen Spieß. Nach Michel Zügel taucht in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein Hans Zügel auf. Ihm gehörte die Murrhardter Untermühle. Im Murrhardter Bürgeraufstand 1564/65 war er Gerichtsherr. 1566 erstmals Bürgermeister. Von Hans Zügel an ist die Generationenfolge gesichert. Seine Nachfahren bestimmten als Müller, oft gleichzeitig auch als Gastwirte und Bäcker auf Jahrhunderte maßgeblich die Geschicke Murrhardts. Die späteren Engelwirte und in weiblicher Linie auch der heutige Engelwirt Bunk stammen von diesem Hans Zügel ab. Martin Ziegel- Vorfahr der Schmiedsfamilie Die Namensgleichheit von Martin Ziegel mit verschiedenen Zügel des 16. Jahrhunderts lässt vermuten. dass unser Martin von 1489 der Vorfahr dieser Zügel-Gruppe ist. Es war ja in jener Zeit -und noch bis in unser Jahrhundert hinein so, dass die Vornamen nicht nach irgendeiner Laune der Eltern gegeben wurden. Vielmehr erhielten die Kinder ihre Vornamen nach den Namen der Eltern. der Großeltern oder anderer Verwandter. Wenn also in den Generationen nach dem Martin Ziegel von 1489 wieder Martin Zügel auftauchen. dann spricht einiges dafür, in ihnen Nachkommen des ersten Namensträgers zu sehen. In der Familie des Martin Ziegel war, wie es scheint, außer Martin auch der ansonsten recht seltene Name Nikodemus gebräuchlich. Wir können nun fürs 16. Jahrhundert folgende Stammreihe aufstellen: Auf den Martin Ziegel von 1489 folgte ein Nicodem Zügel. Dieser wird erstmals 1517 in der Musterungsliste genannt. 1522 war er Bürgermeister. In der Musterungsliste von 1536 tauchte Nicodem Zügel mit einer ganz modernen Waffe auf – einer Büchse. Eine solch komplizierte Waffe konnte damals nur jemand bedienen, der von Berufs wegen mit der Technik zu tun hatte. Da nun bekannt ist, dass in den folgenden Generationen verschiedene Martin oder Nikodemus aus der Zügel-Sippschaft Schmiede waren, wird man das auch für diesen ersten Nicodem annehmen können. Nur als Schmied verfügte er über die Fähigkeit. Mit einer Büchse umzugehen. Nicodem Zügel war 1536 ein sehr wohlhabender Mann, auch wenn er nicht ganz so reich war wie der Müller, Bäcker und Wirt Michel Zügel. Nicodem hatte ein Vermögen von 900 Gulden. Mit diesem Betrag ist er auch in der Türkensteuerliste von 1542 genannt. Nach Nicodem folgte dessen Sohn Martin, der wohl um 1560 heiratete und vor 1597 starb. Er ist in den Quellen als Schmied belegt. Sein Haus stand vor dem unteren Stadttor, vermutlich zwischen dem heutigen „Ochsen" und der Buchhandlung Lang. Unter seinen zahlreichen Kindern war wieder ein Nicodem Zügel, außerdem ein Hans Zügel. Der den Beruf und das Geschlecht weiterführte. Dieser Zügelstamm lässt sich von Martin Zügel (gestorben vor 1597) an lückenlos bis in die Gegenwart verfolgen. Wie der erste Stamm der Müller, Bäcker und Wirte haben auch die Schmied-Zügel eine bedeutende Rolle in der Murrhardter Geschichte gespielt. Um 1950 leben in Murrhardt aus dem Stamm der Schmiede noch die Brüder Karl und Christian Zügel (geb. 1877 und 1879) und der Kaufmann Zügel. Ihre Nachkommen sind noch heute in Murrhardt vertreten. Die Ahnen Heinrichs von Zügels Ein dritter Zügelstamm läßt sich nur bis ins 16. Jahrhundert, nicht bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. In diesem Stamm erscheint damals mehrfach der seltene und deshalb charakteristische Name Bartholomäus, was im Murrhardter Dialekt und in den damaligen Quellen oft zu Bartel oder Bartelme abgeschliffen wurde. Als erster Vertreter des dritten Zügel-Stammes wird 1517 ein Bartelme Zügel aufgeführt. Er war mit einer nicht weiter bekannten Walburg/Walburga verheiratet und ist schon vor 1542 gestorben. Sein Sohn dürfte ein u. a. 1576 genannter Bäcker Hans Zügel sein, der vor 1588 starb. Unter dessen Kindern taucht wieder der Name Bartholomäus auf. Den Bäckerberuf und das Geschlecht führte aber dessen Bruder Michel Zügel weiter (gest. 1608). Von Bartholomäus Zügel (1517/1542) stammt der Murrhardter Tiermaler und Ehrenbürger Heinrich von Zügel (geb. 1850, gest. 1941) ab, ebenso die Schwarzenmüller Zügel vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Nicht alle kamen zu Vermögen Die Zügel, die im 16. Jahrhundert in den Murrhardter Quellen genannt werden, sind viel zahlreicher als man bisher ahnen konnte. Ein sehr armer Zweig des Geschlechts waren damals die Stadtknechte Zügel. Leider lassen sie sich nicht über das Jahr 1542 hinaus verfolgen. Damals gab es einen Michel Zügel, der zusammen mit seiner Frau als Knecht und Magd in der Türkensteuerliste genannt ist: Beide hatten gar kein zu versteuerndes Vermögen, sondern mussten nur ein paar Groschen aus ihren jährlichen Einkünften zahlen. Der Vater dieses Knechtes ist entweder ein Ulrich oder ein Peter Zügel, die beide 1517 vorkommen. Die Nachkommen des Knechtes Michel Zügel von 1542 sind dagegen eindeutig bekannt: Sein Sohn war ein vor 1560 geborener und 1630 gestorbener Michel Zügel, der wie sein Vater und seine Nachkommen, das Amt des Murrhardter Stadtknechts ausübte. Im 18. Jahrhundert war diese Zügellinie als Hutmacher und Zimmerleute mittlerweile zu etwas mehr Wohlstand gekommen. Der letzte Murrhardter Angehörige dieses Stammes ist 1905 gestorben. Schon früh erloschene Zügel-Stämme Es hat noch weitere Zügelfamilien im Murrhardt des 16. und 17. Jahrhunderts gegeben. Drei Stämme lassen sich relativ klar erkennen. Da ist zunächst eine ziemlich bedeutende Familie, deren erster bekannter Vertreter ein Klaus Zügel ist, der zwischen 1517 und 1542 genannt wird. 1525 besaß er ein Haus und ein zu versteuerndes Einkommen von 20 Gulden. Neun Jahre später wurde er gemustert, und bei der Türkensteuererhebung von 1542 hatte er ein Gesamtvermögen von 280 Gulden. Damit war er für Murrhardter Verhältnisse nicht eben arm, lag aber, gemessen am Landesdurchschnitt, nicht besonders im Rennen. Er gehörte, modern ausgedrückt, der unteren Mittelschicht an. Sein gleichnamiger Sohn, der manchmal mit der vollen Namensform Niclaus / Nikolaus, manchmal mit der Kurzform Klaus / Cloß bezeichnet wird, scheint einiges an Ansehen und Vermögen hinzugewonnen zu haben, denn 1564 war er Bürgermeister. Das wurden damals nur gutbetuchte Leute. Als Bäcker und Wirte war die Familie dann noch drei Generationen lang in Murrhardt vertreten, bevor sie im Jahre 1629 nach Welzheim heiratete, wo sich ihre Spuren in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges verlieren. Eine merkwürdige und vorerst nicht zu klärende Sache ist eine Zügelfamilie, die 1573 und 1576 in Murrhardt vorkommt. Ihr damaliger Vertreter, Hans Zügel, führte den merkwürdigen Beinamen Dihlhans oder Dülhans. Noch nach 1600 gibt es Zügel in Murrhardt, die als Dihl-Becken bezeichnet werden. Da existiert sicher ein Zusammenhang, aber vorläufig liegen noch nicht genügend genaue Untersuchungen vor, das zu klären. Über eine dritte Familie, die nach der Mitte des Jahrhunderts von einem weiteren Michel Zügel ausgeht. lässt sich vorerst ebenfalls noch nichts Genaues sagen.
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